Prozessauftakt geplatzt - Alexander Renz soll Suizid-Versuch unternommen haben
Anklage wegen Mordes an dreifacher Mutter
Der Prozess gegen Alexander Renz vor dem Landgericht Aschaffenburg ist am Vormittag geplatzt. Grund: Der in Würzburg inhaftierte Angeklagte soll versucht haben, sich umzubringen. Er habe sich mit einer Rasierklinge am Handgelenk verletzt. Eine Landgerichtsärztin bescheinigte ihm Suizidgefahr und erklärte ihn für verhandlungsunfähig. In der kommenden Woche soll der Prozess erneut aufgenommen werden.
Hintergrund: Die Staatsanwaltschaft wirft Renz vor, im Juli 2008 in Mespelbrunn eine dreifache Mutter aus Klingenberg erstochen zu haben. Das Motiv für den Mord an der 32-Jährigen soll Wut darüber gewesen sein, dass sie keine Beziehung mit ihm eingehen wollte. Während seiner aufsehenerregenden und fast einjährigen Flucht soll er mit Beil und Messer bewaffnet in Mespelbrunn Verwandte überfallen und gefesselt haben. Seit einem Monat soll Renz keine feste Nahrung zu sich nehmen, er soll abgemagert sein und zeitweise im Rollstuhl sitzen.
Wir haben die Bilder und O-Töne:
- Einlasskontollen vor Gerichtssaal - Großaufgebot der Medien, zahlreiche Kameraleute vor Ort - Mutter der Ermordeten steht mit Begleitern im Gericht, unterhält sich - TV-Teams interviewen Verteidiger des Angeklagten -Verteidiger steht im Gerichtssaal - Richter und Beisitzer betreten den Saal, setzen sich
- O-Ton von Christoph Jasterer, Verteidiger des Angeklagten - sinngemäß: ... es gehe dem Angeklagten nicht sehr gut ... er habe 25-30 Kilo abgenommen, sehe auch entsprechend aus ... er wollte erreichen, dass es keine Verurteilung wegen Mordes gebe ... es sei zweifelhaft, ob Sicherungsverwahrung festgeschrieben werden könne ... Beweisaufnahme werde durchzuführen sein ... Angeklagter werde wohl keine Aussagen zum Sachverhalt machen ... Vorwurf wiege schwer, ebenso die Vorverurteilung ... dies werde ins Gesamtbild mit einfließen müssen ...
- O-Ton von Oberstaatsanwalt Walther Schmidt - sinngemäß: ... Vorwurf wiege schwer, es werde Mord vorgeworfen ... besondere Schwere der Schuld sei angesprochen ... Staatsanwaltschaft strebe Sicherungsverwahrung an ... Tötung aus niederen Beweggründen ... weiterhin schwerer Raub, räuberische Erpressung und Geiselnahme ... Angeklagter habe sich bisher noch mit niemandem zur Tat unterhalten ... weder gegenüber Polizei noch Strafbehörde ... ob Angeklagter im Hungerstreik sei, wisse er nicht ... er nehme aber seit einiger Zeit keine feste Nahrung zu sich ... Gründe habe er nicht genannt ... es könne aber auch ohne ihn verhandelt werden ... habe sich bisher nicht geäußert ... sei dünner geworden seit der Festnahme ... letzte Woche sei er noch verhandlungsfähig gewesen ...
- WIR HABEN AUSFÜHRLICHES ARCHIVMATERIAL ZUM "FALL RENZ", u.a.: Tatortbilder vom 25.07.08 - Fahndungsbilder vom 09.01.09 - Plakataktion vom 13.01.09 - Bilder vom Festnahmeort und PK vom 13.07.09 - Interview mit der Mutter des Mordopfers vom 14.07.09 - Auslieferung von Renz am 27.08.09
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